Wir fragen uns immer wieder: Wie können wir Zusammenarbeit in unserem hybriden Arbeitsalltag besser gestalten? Wie schaffen wir es, auch ungeliebte Aufgaben effizient und mit weniger Stress zu erledigen?

 

Eine unserer Antworten darauf: die Krötenzeit – ein Work Hack, den wir in einem Pilotprojekt getestet haben und der sich als überraschend effektiv erwiesen hat.

Krötenzeit – was ist das?

Die Krötenzeit basiert auf der Methode aus Brian Tracys Bestseller „Eat That Frog: 21 Great Ways to Stop Procrastinating and Get More Done in Less Time“. Tracy empfiehlt, die „Frösche“ oder „Kröten“ – also die unangenehmsten Aufgaben – als Erstes anzugehen. Warum? Weil sie sonst im Hinterkopf lauern, Energie rauben und für unnötigen Stress sorgen.

 

Daraus abgeleitet haben wir die Krötenzeit: ein regelmäßiger, klar strukturierter Timeslot, in dem ungeliebte Aufgaben endlich erledigt werden. Sei es das Aktualisieren von Skillprofilen, die Stundenerfassung oder das Aufräumen des Postfachs – während der Krötenzeit gibt es keine Ablenkung, nur fokussierte Arbeit.

 

Das Beste daran? Niemand ist allein. Alle Teilnehmenden sind virtuell verbunden, und ein „Kröten-Dompteur“ moderiert die Session. Gemeinsam wird konzentriert gearbeitet, Erfolge werden gefeiert – und so die eine oder andere Kröte besiegt.

Wie läuft die Krötenzeit ab?

  1. Kröten benennen: Zu Beginn des Calls schreiben alle Teilnehmenden in den Chat, welche Aufgaben erledigt werden. Das sorgt für Fokus und Commitment.
  2. Gemeinsame Stillarbeit: Für ein Gefühl der Verbundenheit sind die Kameras an.
  3. Erfolge feiern: Erledigte Aufgaben werden im Chat mit Emojis gefeiert. Klingt simpel? Ist es auch – und überraschend motivierend.
  4. Leiser Abschied: Wer früher fertig ist, verabschiedet sich diskret. Der Rest kämpft weiter, bis die Zeit um ist.

Drei Sitzungen, große Wirkung

Während des Pilotprojekts haben wir die Krötenzeit dreimal getestet – mit großem Erfolg.

 

Die Teilnehmenden berichteten, dass sie endlich Aufgaben erledigen konnten, die sie sonst immer wieder aufgeschoben haben. Das Format war produktiv, entlastend und sogar motivierend. Besonders geschätzt wurde das Gefühl, nicht allein zu sein: Die eingeschalteten Kameras und die Gruppendynamik gaben den entscheidenden Push, um wirklich dranzubleiben.

Warum Krötenzeit funktioniert – und warum sie bleibt

Die Krötenzeit bietet Vorteile auf mehreren Ebenen:

Für Mitarbeitende:

 

✅ Endlich erledigt: Ungeliebte Aufgaben verschwinden von der Liste.
✅ Weniger Stress: Der feste Termin schafft Platz im Kopf und reduziert den Druck.
✅ Mehr Motivation: Gemeinsam mit anderen macht selbst die nervigste Aufgabe mehr Spaß.
✅ Klare Struktur: Eine Stunde, um sich nur auf diese Aufgaben zu konzentrieren.

 

Für das Unternehmen:

🚀 Effizienzsteigerung: Aufgaben werden zuverlässig bearbeitet, statt aufgeschoben.
🔍 Prozessoptimierung: Wiederkehrende „Kröten“ zeigen Potenzial für Automatisierungen oder Verbesserungen.
😊 Zufriedenere Mitarbeitende: Weniger Stress bedeutet mehr Freude an der Arbeit.
🤝 Stärkung der Unternehmenskultur: Die Krötenzeit fördert Eigenverantwortung und gemeinschaftliches Arbeiten.

Die härteste Stunde des Monats – und warum sie sich lohnt

Die Krötenzeit ist vielleicht kein glamouröses Event – aber sie wirkt. Die Mischung aus Struktur, sozialem Druck (im positiven Sinne!) und einer Prise Humor sorgt dafür, dass selbst die unangenehmsten Aufgaben endlich erledigt werden. Und das Beste: Danach fühlt sich alles leichter an.

Und jetzt?

Wir bleiben dran. Die Krötenzeit ist nicht nur ein erfolgreich getestetes Experiment – sie hat sich fest in unserem Arbeitsalltag etabliert. Probieren Sie es selbst aus und spüren Sie, wie eine Stunde das Arbeitsklima verändern kann!

Geschrieben von

Sharlene Anders
Senior Consultant

Sharlene Anders ist zertifizierte Business Coach, Trainerin und Change Management Consultant sowie zertifizierte Organisations- und Geschäftsmodellentwicklerin. Ihr Fokus liegt auf Change-Kommunikation und der Einführung von New-Work-Ansätzen, insbesondere im Rahmen agiler Transformationen. Durch ihre strukturierte und umsetzungsstarke Herangehensweise schafft sie Räume für nachhaltige Veränderungen, in denen Menschen und Organisationen gleichermaßen wachsen können.

Sharlene Anders